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Mittwoch, 20. Juli 2011

Fortschritt am Mühlenweg


Heute morgen sah es so auf unserer Wiese aus : Nebel, Nebel, Nebel! Nebel im Juli, auch eine selten Wettererscheinung im Sommer. Durch den Nebel war aber schon von weitem zu erkennen, dass wir heute Glück hatten und zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Die Rotorblätter der zweiten Windkraftanlage wurden hochgezogen.

Das ging ganz leise und langsam vonstatten. Fast schon unheimlich im Nebel. An zwei Flügeln waren Seile befestigt, die mit vereinter Manneskraft stramm gezogen wurden, damit das Rad während der Fahrt kippte.

Leider sind die Personen nicht so deutlich zu erkennen, aber es waren schon einige, die dafür benötigt wurden. Dann war der Rotor an der Spitze angekommen und wie von selbst, oder wie von Geisterhand, klinkte er ein und konnte nun unter lautem Getöse von denen im Turm wartenden und über Funk mit dem Kranfahrer verbundenen Mechanikern von innen befestigt werden (mein Frauchen ist kein Techniker, deshalb bitte ich die etwas holprige Ausdrucksweise zu entschuldigen).

Wie kommen die denn da hoch?
Gut, dass wir nicht alleine auf der Wiese waren und einen fachkundigen sehr freundlichen Herrn  zur Seite hatten, der das technische Schauspiel ebenfall beobachtete und meinem Frauchen sehr gerne ihre Fragen beantwortete. Also:
Es gibt keinen Aufzug, die müssen wirklich zu Fuß da hoch. Im Turm gibt es mehrere Leitern, die in einer Höhe von jeweils 20 Metern durch "Ruhepodeste" unterbrochen werden. Damit den Mechanikern nichts passiert, sind sie über Gurte an einer Führungsschiene gesichert, die ähnlich einem Sicherheitsgurt im Auto bei einer ruckartigen Bewegung sofort einen Absturz verhindern.
Wie kriegen die denn die Seile wieder ab?
Die an den Flügeln befestigten Seile werden anschließend entfernt. Dafür wird ein bemannter Arbeitskorb an die Flügel gefahren und abgebunden.
Bleiben die breiten Zufahrtswege nun für immer und ewig und stören diese bisher so unberührte Natur?
Nein, denn im hinteren Teil der Kuppel ist eine Öffnung, aus der kann ein Kran gefahren werden, um später ohne schweres Gerät Werkzeuge und Ersatzteile hochziehen zu können.

Ich hoffe, diese Aussagen stimmen, denn leider kann man mir in dieser Hinsicht so ziemlich alles erzählen. Es klingt aber logisch und nachvollziehbar. Wir werden es ja sehen.

Während an der zweiten Windkraftanlage die Flügel montiert wurden, arbeiteten zwei andere Kräne am Turm der dritten Ánlage.
Durch die "Windzwangspause" in der letzten Woche sind die Arbeiten, die auf drei Wochen angesetzt waren wohl in Verzug geraten. Also ist nun Eile angesagt. Hoffentlich machen die auch alles richtig feste, denn in der Eile wird auch schnell schon mal was übersehen.

Es standen nun schon zwei Kräne aus Colonia auf der Wiese und so viele Arbeiter wie heute hatten wir auch bisher noch nicht gesehen. Bereits am frühen Morgen wurden die Teile für die dritte Windkraftanlage angeliefert. Vielleicht haben wir Glück und sehen morgen noch einmal die Montage eines Rotorblattes bei strahlendem Sonnenschein.


Leider war der Turm bis heute Abend noch nicht aufgestellt (Was haben die den ganzen Tag denn gemacht?). Dafür fand am Abend ein gewaltiger Umzug statt.



Der große Kran fuhr zur dritten Anlage.





Wird also wohl morgen wieder spannend. Vielleicht sehen wir ja, wie der Turm aufgebaut wird.


Eins stimmt mich allerdings doch nachdenklich:

Warum werden jetzt erst die Gräben für die Stromleitungen gebuddelt? Wäre es vom Ablauf her nicht sinnvoller gewesen, die Leitungen vor Aufstellen der Anlagen zu verlegen? Wenn die Anlagen stehen, sind sie auch schon betriebsbereit und könnten den von ihnen erzeugten Strom ins Netz einspeisen. Nun buddeln so ein paar kleine Bagger kilometerlange Gräben durch die Wiesen und sie buddeln und buddeln und buddeln und buddeln...........



Da kann die Firma Enercon noch so zügig arbeiten, ohne Leitungen kommt der Strom nicht bei uns an, denn per E-Mail, WLAN oder Bluetooth geht noch nicht, oder?



Mir egal, bei uns kommt der Strom sowieso aus der Steckdose und nicht aus Dörpinghausen.

1 Kommentar:

Emma hat gesagt…

Hallo Andra,
auf den Bildern sieht es schon aus wie im Herbst. Brrrr. Aber der Aufbau so einer Windkraftanlage ist schon beeindruckend. Ich weiß nicht ob es für diese Anlagen eine Laufzeit gibt, aber bei uns werden zur Zeit an allen Windrädern die Flügel ausgetauscht.
Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen